„Ich behandle keine Krankheiten – ich behandle MENSCHEN mit diesen Krankheiten.“

 aus „Der Medicus“

 

Wir haben ins unserem Körper mehr körperfremde Zellen als körpereigene. Der Grund sind die unzähligen Bakterien, die in unserem Darm leben. Wir sind nicht „eins“, wir nicht allein in uns – sondern wir sind VIELE! Ist unsere Darmflora aus dem Lot, beeinträchtigt dies auch extrem unser psychisches Wohlbefinden. Durch die Darm-Hirn-Achse sind der Darm und das Gehirn direkt über Nerven miteinander verbunden. Bei vielen psychischen Erkrankungen wird in Studien auch immer wieder eine veränderte Darmflora bei den Patienten mit psychischen Einschränkungen festgestellt.

 

Dies ist der Grund, warum ich in meinem Ansatz diese Aspekte SEHR genau berücksichtige.

 

Fresse ich nur „Scheiße“ in mich hinein, kann es mir auch nur „scheiße“ gehen. Umgekehrt bringt eine vitale frische Nahrung, die LEBEN in den Körper bringt, auch Freude und Glück in den Körper seines Besitzers – durch die nötigen Mikronährstoffe und Vitalstoffe (Vitamine, Enzyme, Mineralstoffe, Spurenelemente, …), die eine Milieu-Veränderungen bewirken und einen Lebensraum bieten für sich ausbreitende GUTE Bakterien – in uns.

 

Neben der Bakterienbesiedlung unseres Körpers gibt es auch durchaus noch andere physische Ursachen, die es zu betrachten gilt, möchte man psychische Beeinträchtigungen des Wohlbefindens therapieren und ausschließen, dass auf der organischen Ebene etwas nicht stimmt. Hier gilt zu vorderst die HPU zu nennen. Durch diese Stoffwechsel-Anomalie kann es zu extremen Einschränkungen kommen – wie z. B. Depressionen und Stimmungsschwankungen – weil die Bildung von wichtigen Neurotransmittern gestört ist.

 

Sind diese beiden „organischen“ Ursachen erst einmal „ausgeschlossen“ bzw. (falls positiv) dann therapiert, geht es an die psychischen Ursachen, bei denen ich als Diplom-Psychologe natürlich auch gerne beratend zur Verfügung stehe.

 

v  Magersucht (Anorexia nervosa oder einfach nur: Anorexie), Bulimie und Binge Eating

 

v  Orthorexie

Ø  Was bedeutet Orthorexie (Orthorexia nervosa)?

Der Begriff der Orthorexie bezeichnet eine Essstörung, bei der die krankheitsbedingten Einschränkungen für den Betroffenen aus einer übermäßigen Beschäftigung mit seinen Lebensmitteln herrühren. Die Person strickt sich dabei in Netz aus selbstauferlegten Regeln selbst ein – u. a. in Bezug auf die Herkunft ihrer Lebensmittel, auf deren Qualität, auf eine genaue Art und Weise der Zubereitung sowie Einnahme der Nahrung. Dabei halten mitunter strikte Regeln Einzug in das Leben der Person: wie etwas wann, in welcher Kombination und in welcher Kombination nicht etwas gegessen oder getrunken werden kann/“darf“. Die Rigidität dieser Muster und Verhaltensabläufe kann dabei schon zwanghafte Züge annehmen. Die Folge sind psychische und physische Einschränkungen. Auf der psychischen Ebene kommt es zum Gefühl der Einengung, was die Betroffenen durchaus auch sehr bewusst erleben, da dieses Netz aus Regeln und Abläufen sehr viel Zeit kostet (die dann woanders fehlt) und sie in ihrer Freiheit und Flexibilität im Alltag sehr einschränken kann. Spontane Aktivitäten, die dann ein Essen auswärts bedingen würden, sind nicht mehr möglich. Ebenso sind durch diese Verhaltensmuster soziale Aktivitäten wie Unternehmungen mit Freunden, dem Partner, der Familie usw. beeinflusst. Wird dieses Verhalten über längere Zeit aufrechterhalten, kann es auf der körperlichen Ebene zu einer Mangelernährung kommen. Diese Mangelernährung resultiert häufig aus der sehr einseitigen Ernährung heraus, die sich im Lauf der immer strikteren Regeln entwickelt. Die Folgen können sich z. B. in Untergewicht und auch in anderen Symptomen zeigen, die für einen bestimmten Nährstoffmangel (je nachdem, wo sich die Person extrem einschränkt) typisch sind.

Ø  Was bedeutet Orthorexie (Orthorexia nervosa)?

Häufig beginnt es bei vielen Patienten völlig „harmlos“. Am Anfang kann z.B. ein gesundheitliches Problem stehen, bei dem der Betroffene eine Selbsttherapie macht mittels der Einnahme bestimmter Lebensmittel (z. B. Kräutertee, Umstellung der Ernährung etc.) und er einen Erfolg damit hat. Der  Erfolg gibt ihm Recht und er baut seine Versuche aus, probiert, optimiert… Dies entwickelt sich weiter und kann sich bis hin zu fast schon einer Manie steigern, wenn sich der gesamte Tagesablauf nur noch nach dem Essen ausrichtet (Besorgen der Lebensmittel, Schritte der Verarbeitung/Zubereitung, Rituale für die Einnahme, …).

Ø  Ab wann ist dieses Verhalten „krankhaft“?

Die Definition liegt generell allein beim Betroffenen. Wenn ER/SIE sagt, dass es ihm/ihr zu viel wird und er/sie so nicht mehr weiter machen möchte, erst dann kann ihm/ihr geholfen werden. Erst dann ist er/sie zugänglich.

Ausnahmen von dieser Regel liegen natürlich vor bei akuter Selbstgefährdung (z. B. Untergewicht im gefährlichen Bereich).

Grundsätzlich ist es aber immer eine Ermessenssache: Eine Person A verbringt vielleicht nur 1 Stunde täglich mit der Nährstoffversorgung ihres Körpers. Person A kauft nur das Nötigste ein, isst zum Frühstücks nur ein schnelles Müsli, mittags wird immer in der Kantine gegessen, abends wird oft auswärts gegessen oder (falls mal zu Hause) nur ein Tiefkühlgericht aufgewärmt. Dadurch, dass Person A kaum selber kocht und viel auswärts isst, geht die Zeit hauptsächlich für das reine „Reinspachteln“ drauf. Der Rest sind noch ein paar Minuten fürs Backofenanstellen (bei Tiefkühl-Pizza z. B.), den Geschirrspüler einräumen und Einkäufe (anteilsmäßig vom Einkauf. Einkaufen findet nur ca. 1x pro Woche statt, wobei viele Fertiggerichte auf Vorrat eingelagert werden).

Person B wendet vielleicht 3-4 Stunden täglich für ihre Ernährung auf. Sie geht mehrfach pro Woche einkaufen, weil sie frisches Obst und Gemüse verarbeiteten möchte. Sie kocht die meisten Mahlzeiten selber. Sie bereitet in turnusmäßigen Abständen Lebensmittel vor – kocht z. B. Knochenbrühe auf Vorrat, dörrt Obst und Gemüse als Snacks für zwischendurch, kocht Obst ein zu selbstgemachten Marmeladen, sie backt ihr eigenes Brot, macht eigenes Eis für den Sommer. Sie baut selber Gemüse im Garten an – die Beetpflege etc. – all das gehört in die Zeit, die sie für ihre Ernährung aufwendet. An Werktagen macht sie vielleicht auch nur 1-2 Stunden täglich. Dafür steht sie vielleicht an einem Wochenende viele Stunden in der Küche, weil sie oben genannte Tätigkeiten verrichtet oder Gartenarbeit macht. Es macht ihr Spaß und es ist Teil dessen, wie sie ihre Zeit und Lebensenergie nutzen möchte. Sie hat keinerlei Einschränkungen (weder körperlich, noch psychisch oder sozial).

Person A würde sich herzlichst von einer Lebensgestaltung, wie Person B sie pflegt, distanzieren: „Nee, lass‘ ma‘! Zu viel Arbeit! Ich nutze meine Zeit lieber anders.“

Dennoch leidet Person B nicht unter Orthorexie. Von Orthorexie sprechen wir, wenn die oben genannten Merkmale zutreffen und die Person sich selber nicht mehr wohlfühlt und unter ihrem Verhalten leidet und/oder dieses zwanghafte Verhalten ihr schadet (keine Zeit für andere wichtige Dinge, soziale Einschränkungen, …). Diese Merkmale treffen ja auf B nicht zu. Ein leidenschaftlicher Hobbykoch oder -gärtner ist also noch längst kein Orthorektiker.

Ø  Warum entwickelt sich diese Essstörung? Wie kann man dieses Verhalten ändern?

Aus dem oben beschrieben Verlauf lassen sich zwei Handlungsstränge ableiten. Einerseits möchten wir durch die Beratung die Ernährung so anpassen, dass der Betroffene wieder vollständig versorgt wird mit allem, was sein Körper braucht. Dies ist NICHT zu unterschätzen! Viele psychischen Einschränkungen (Depression, Gefühl von Kontrollverlust, …) gehen mit einem Mangel auf der körperlichen Ebene einher (Mangel an Makronährstoffen, Mikronährstoffen, Vitaminen, Spurenelementen, Enzymen, Antioxidantien, bestimmte Neurotransmitter, Ungleichgewichte in der Bakterienflora des Darms, die den Stoffwechsel beeinträchtigen, usw. usw.!)!!! Ohne die Behebung des Mangels dieser Stoffe, die dem Körper fehlen, KANN er nicht normal funktionieren und dementsprechend auch das Hirn/die Psyche sich wohlfühlen.

Auf der psychologischen Ebene muss man natürlich schauen: Was waren die Auslöser, warum der Betroffene in diese Situation „gerutscht“ ist? Wo in welchen anderen Lebensbereichen und warum sieht er wenig Kontrolle? Der übermäßige Kontrollwunsch über den eigenen Körper kann als Kompensation dienen für Lebensbereiche, in denen man diese Kontrolle nicht hat bzw. sie nicht sieht oder annehmen möchte/kann.

In der parallelen Arbeit in beiden Strängen liegt die Chance zur Veränderung. Zum Hinwenden zum Leben und wieder glücklich sein.

 

v  Depressionen

 

 

Ich helfe Menschen dabei, gut für sich zu sorgen –

für Wohlfühlen und einfach Lebensfreude.