„Das ist genetisch bedingt. Das kann „man“ (ich!)* nicht verändern.“
„Mein Körper ist halt so. Da kann ich nichts ändern.“
„Ich bin halt nicht zum Modelsein (als Frau) oder Bodybuilder (als Mann) geboren.“
(* Die Flucht in die passive Form, in die unpersönliche Form der 3. Person Singular sowie andere Ausweichformen sind immer schöne Hinweise/Möglichkeiten, die eigene Verantwortung von sich zu schieben (um einen unangenehmen Spannungszustand zu vermeiden), dass man selber was tun könnte.)
Als Lieblingsargument von Menschen, die eine Ausrede suchen, um nicht selbst aktiv zu werden, wird immer gerne die Genetik vorgeschoben (siehe Aussagen oben).
Gewiss: Die Genetik hat einen sehr wesentlichen Einfluss und legt viel fest, was wir schwer ändern können. Wir können nicht unsere Gesichtsform ändern, unsere Körperrelationen (Verhältnisse Arm-/Beinlängen etc.) und ebenso weniger unsere Augenfarbe etc. Meistens jedenfalls sind das aber auch weniger die Merkmale, die frau/man gerne ändern möchte. Was wir aber sehr wohl steuern können über unsere Ernährungs- und Lebensweise ist, dass frau/man mehr oder weniger Fett mit sich herumträgt oder mehr oder weniger Muskeln.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollte der eigene Konstitutionstyp berücksichtigt werden. Die eine Maßnahme, die für A gut ist, ist für B genau das Gegenteil und C braucht wieder etwas ganz anderes. Die schon fast langweilige Weisheit „Man kann nicht alle über einen Kamm scheren“ wird in den meisten Empfehlungen und Konzepten zu Ernährung und Fitness dennoch – leider – überhaupt nicht berücksichtigt! Es funktioniert nicht „alles“ für „alle“. Und es gibt nicht „die“ Standardlösung, die für jeden gleich passt. Ernährung ist individuell. Genauso individuell ist der Weg zum gleichen Ziel. Dieser Weg richtet sich zu einem Teil nach der Genetik, ja, aber auch nach anderen Faktoren: Welche Möglichkeiten bietet mein Alltag/meine Lebensführung? Welche Motivation bringe ich mit, Sachen auch wirklich verändern zu wollen?
Es geht nicht darum, die Genetik zu verändern, sondern die Genetik mit zu berücksichtigen und eine an die persönlichen körperlichen Voraussetzungen angepasste Strategie zu wählen.
Ein Beispiel zur Polarisation:
Es geht nicht darum, aus einem Bodybuilder, der von der Konstitution her sehr starke Knochen hat, leicht Masse aufbaut (bei guter Ernährung + Training Muskeln; bei ungünstiger Ernährung und wenig Sport dagegen aber Fettmasse) und von seinen Bewegungen her eher langsamer und schwerfälliger ist, einen leichtfüßigen Balletttänzer zu machen, der zarter gebaut ist und ein ganz anderes Bewegungsprinzip hat. Genauso gilt es umgekehrt.
Es geht darum, seinen Körper anzunehmen. Sich selbst zu lieben. Erst dann(!) – wenn ich mich selbst annehme, wie ich bin und mir selbst etwas wert bin – kann ich beginnen, in mich selbst zu investieren (die nötige Zeit in gute Ernährung, Sport). Und das ist keine genetische Herausforderung, sondern eine psychologische!!! Auf diesem Weg unterstütze ich Dich.
Fazit:
Jeder Mensch ist individuell. Ja, von seiner Genetik her und auch von seiner Psyche. Fakt ist auch, dass JEDER Mensch auch einen individuellen Rahmen an Möglichkeiten hat, was er erreichen kann.
Diesen Rahmen zu nutzen, ist die eigene Verantwortung jedes Einzelnen.
Wie sehr der Einzelne dann seinen Rahmen an Möglichkeiten ausreizt, sprich, wie weit man geht, ist eine Frage der Motivation. Diese Möglichkeiten muss jeder selbst austesten. Sich in den Sessel setzen und sagen „Meine Genetik ist nicht so gut.“ gilt nicht! :-)
Komplett „Null“ ist der Spielraum bei niemandem. Auch kleine Erfolge am Anfang bringen viel.
Denn: Etwas weniger Fett, etwas mehr Muskeln, eine schöne gesunde Haut und eine vitale Ausstrahlung machen die meisten Menschen schon schöner. :-)
Das lässt sich über Ernährung, Sport und Bewegung sehr gut beeinflussen. ;-)
Letztlich geht es darum, alle DREI Anteile harmonisch in Einklang miteinander zu bringen, um erfolgreich mit Deiner (individuellen!) Strategie in Deiner Ernährungs- und Lebensweise zu sein – um „den“ Traumkörper zu bekommen, den Du Dir wünschst:
v Dein Wissen um die physiologischen Bedürfnisse Deines Körpers (dies lässt sich durch eine Vielzahl geeigneter Tests herausfinden) – Was braucht dein Körper? Was tut ihm gut?
v Dein Wissen um die eigenen psychologischen Bedürfnisse – Was brauchst Du, um Dich gut zu fühlen? Was sind Deine Grenzen? Wie lassen sie sich wahren? Wie lassen sie sich vielleicht langsam (Schritt für Schritt) verschieben, so dass dieser Prozess angenehm verläuft?
v Dein Körpergefühl – Höre auf Deinen Körper. Lerne ihn kennen. Lerne, mit ihm zu kommunizieren. Kannst Du die Signale Deines Körpers verstehen und darauf wohlwollend eingehen, dann kannst Du Deine Ernährung und Dein Leben ganz intuitiv steuern. Ohne jegliche Kraftanstrengung. Wie von selbst. Wie von Zauberhand.
Zum dritten Punkt:
Viele Menschen, die Probleme mit ihrer Ernährung haben und dementsprechend – z. B. – unter Übergewicht leiden, haben ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper. Sie sind abgeschnitten von ihrem Körper. Der Kontakt ist verloren gegangen. Wie abgeschottet. Wie abgeschnitten. Es gibt eine Trennung zwischen Kopf und Körper. Ich erinnere mich an einen Kunden, der es partout nicht schaffen konnte, einfach seine Hand auf seinen Bauch zu legen! Seinen Bauch fühlen, sich selber berühren, sich wahrnehmen. Auch wenn die Form der Abspaltung (vom eigenen Körper) sicher nicht bei allen Übergewichtigen so dermaßen krass vorhanden ist, so ist sie dennoch fast immer da. Signale werden nicht gehört, wahrgenommen, gefühlt… Sie essen einfach irgendwas und können keine Auskunft darüber geben, welche Wirkungen z. B. einzelne verschiedene Lebensmittel auf ihren Körper und Stoffwechsel haben. Es wird einfach alles in sich hinein gestopft. Mit dem Ziel, seine Körpermasse noch weiter zu vergrößern? Seinen Fettpanzer noch stärker und schützender zu machen? Vor was möchte oder (unbewusst) muss ich mich schützen? Was ist die Wurzel der seelischen Verletzung, die einst stattgefunden hat und Auslöser für das Verhalten war, mich mit Essen abzulenken – von einem Schmerz, den ich bis jetzt nicht bewältigen konnte? Sich auf diese Themen einzulassen und sie wieder zuzulassen, bedeutet, sie bearbeiten zu können. Durch den Schmerz durchgehen – nicht alleine, sondern mit Hilfe. Das Alte durchleben und transformieren – in das Jetzt und das Neue. Durch das Erkennen und Auflösen der alten Muster, die dazu geführt haben, schlecht mit sich selbst und seinem Körper umzugehen, werden neue Wege eröffnet: neue Möglichkeiten, sich anders zu verhalten. Gleichzeitig verschwindet das bisher notwendige Festhalten an den alten (maladaptiven) Verhaltensmustern.
Dies zeigt: Ein schlechtes Verhaltensmuster (Umgang mit mir selbst und meinem Körper) kann ich nur ablegen, wenn ich die dahinterliegenden Ursachen auf der psychischen und seelischen Ebene einbeziehe. Komme ich in Kontakt mit meiner Seele, komme ich auch wieder in Kontakt mit meinem Körper. Bin ich in Kontakt mit einem Körper, dann kann ich entsprechend handeln und ihm Gutes tun. Und damit auch wieder mir und meiner Seele. So schließt sich der Kreis.