Rätselaufgabe – Finde den Fehler

Ich sah eine Doku über Heilkunst im Mittelalter und was Ärzte konnten und was nicht (verglichen wurde mit Darstellungen aus dem Spielfilm „Der Medicus“).

An einer Stelle in der Doku sagte der Sprecher: „Die Ärzte des Mittelalters konnten nur die Gesundheit erhalten. Aber Krankheiten konnten sie nicht heilen.“ Das „nur“ klang dabei schon fast abfällig/erhebend/anmaßend bezogen auf die Haltung, was die Medizin damals als ihre Aufgabe sah und was sie leisten konnte verglichen mit heute.

 

Rätselaufgabe: Finde den Fehler! Wo liegt der Fehler im (Denk-) Ansatz der (heutigen) Schulmedizin?

 

(Erst selbst überlegen, dann weiterlesen. ;-D)

 

Eines vorweg – ganz wichtig: Ich verurteile NICHT die Schulmedizin. Ich sage ja, wir brauchen sie. Aber: Wie der Sprecher den Satz in der Doku sprach, lässt tiefer blicken, wie er dachte und wie leider auch viele Menschen heute denken (ein Großteil der Schulmediziner eingeschlossen): Die Kunst der Medizin besteht darin, eine Krankheit, etwas Böses, etwas Unerwünschtes einfach aus dem Körper „wegzumachen“. Etwas wird raus- oder weggeschnitten, Bakterien werden mit einem Antibiotikum abgetötet, ein Schmerz wird mit einem Mittel abgestellt. Entfernt man das Unerwünschte, dann entstehe der gewünschte Zustand vollkommener Gesundheit. Wie gesagt, ich bin nicht gegen die Schulmedizin. Wenn ein inneres Organ nach einem Unfall verletzt ist, muss es operiert werden, damit der Patient nicht innerlich verblutet. Hat der Patient in einem Körperteil eine schwere Infektion, die der Körper nicht alleine schafft, zu bekämpfen, kann ihm ein Antibiotikum das Leben retten. Ja, das ist alles gut und richtig. Was ich nur kritisieren möchte, ist, dass durch die Vielzahl an modernen Möglichkeiten jede Unannehmlichkeit sofort ausgemerzt werden kann und häufig dabei leider nur das Symptom abgestellt wird, aber sich der Blick verliert und nicht auf die Ursache geschaut wird, die dahinter steht. Die Medizin von heute würde gut daran tun, wieder vermehrt auf die Aufgabe der Gesunderhaltung des Körpers zu schauen – damit(!!!) es erst gar nicht zu schweren Krankheiten kommt. Zentral ist die Frage, wie kann der Körper durch gute Ernährung, Sport, die Lebensführung – kurz: alle ganzheitlichen Maßnahmen auf der physischen wie psychischen Ebene – so gestärkt werden, dass er gesund ist (und in diesem Zustand möglichst verbleibt)? Dass er gar nicht erst in den Zustand von Krankheit „abrutschen“ muss, um von dort geheilt und wieder in den Zustand der Gesundheit gebracht zu werden. Beispiel: Wäre der Mensch so gesund und sein Immunsystem so gestärkt, dass er bei Kontakt mit einigen krankmachenden Bakterien diese erfolgreich abwehren kann, hätte er das Antibiotikum gar nicht gebraucht.*

Ich möchte noch einmal betonen, dass ich nicht gegen Schulmedizin bin oder gegen das, was sie leisten kann. Mir geht es um die Verschiebung der Wahrnehmung auf und das Aktivwerden im Bereich „Gesundheit aufbauen“, bevor(!) die Gesundheit nachlässt und wir uns nicht mehr wohlfühlen.

Wie das Zitat des Sprechers im Kern beinhaltet: Die Medizin sollte immer beide Seiten ihrer Aufgabe im Blick haben: Gesunderhaltung und Heilung von Krankheiten. Zielführend ist auch, an beiden Fronten zu arbeiten: Den Körper während einer Krankheit unterstützen und stärken, so dass er es schafft, sich selbst zu regulieren und eine Krankheit zu bekämpfen. Durch gutes Essen, Erholung, Entspannung, ein positives Umfeld, Zuwendung, Fürsorge, Mut, Hoffnung… Diese Erkenntnisse wurden ja in der Medizin des 20. Jahrhunderts angewendet: An Tuberkulose Erkrankte konnten nicht genesen, wenn ihr Körper geschwächt war durch die harte Arbeit in einem 14-Stunden-Tag, 6 Tage die Woche, wenn man dazu in dunklen Hinterhofmietskasernen wohnte, die kalt und feucht waren, wo man auf engsten Raum mit vielen anderen Mitbewohnern hauste, die Betten im 3-Schichtsystem geteilt wurden, die Nahrung ärmlich und einseitig war… In Kontrast zu den Bedingungen, die zu dieser Krankheit führten, glichen die Lungenheilanstalten aus dieser Zeit ja geradezu pompösen Bauten. Es waren Sanatorien, in denen die Patienten ihrem Körper Ruhe und Entspannung gönnen konnten, wo sie gutes Essen bekamen, sehr intensive menschliche pflegerische Betreuung (teilweise im Personalschlüssel von bis zu 1 Pfleger auf 5 Patienten!). Das sind Zustände, von denen wir im heutigen Gesundheitssystem der Apparate-Medizin nur träumen können. Durch diese intensive Zuwendung, Raum und Zeit für Erholung und Entspannung, draußen sein an der frischen Luft (Vitamin-D-Bildung über die Sonnenstrahlung auf der Haut), gute Ernährung usw. konnten die Patienten ihre körpereigenen Selbstheilungskräfte aktivieren und diese sonst tödlich verlaufende Lungenkrankheit bewältigen. Und das alles OHNE Medikamente (Antibiotika gab es erst nach dem 2. Weltkrieg)! Wie fortschrittlich war die Medizin in diesen Heilstätten!

 

Vielleicht müssen wir heute keine schlossähnlichen Heilstätten mehr bauen, um das zu ermöglichen. Aber vor dem Hintergrund der Zunahme insbesondere von psychischen Belastungen lohnt es, zu schauen, was sind die Ursachen einer erniedrigten Gesundheit und wie können wir die Lebensbedingungen um uns herum so gestalten, dass sie uns gut tun und uns stärken? Sozusagen ein Schloss, eine Quelle der Energie in uns selbst.

 

Wir sehen also, dass das Umfeld (außen um unseren Körper herum, aber auch das innere Milieu) entscheidend dazu beiträgt, ob sich eine Krankheit im Körper entwickelt und ausbreiten kann und (wenn dies bereits geschehen ist), wie sie wieder zurückgedrängt werden kann. Eine Medizin, die den Körper gesund erhalten kann, schützt also präventiv davor, dass erst gar keine Krankheiten entstehen im Körper. Das mit dem Brett vor dem Kopf ausgesprochene „Nur“ des eingangs erwähnten Doku-Sprechers sollte man also tunlichst überdenken.

 

Ein Seitenhieb muss jetzt unbedingt noch sein: Das Essen (Inhaltsstoffe/Rezepturen, Zubereitung und Qualität) in den meisten heutigen Krankenhäusern, Pflegeheimen und sonstigen Institutionen in Deutschland fördert leider NICHT die Stärkung des Körpers und damit die Genesung. Im Gegenteil! Leider. :-(

 

* Beispiele, wie ein gut gestärktes Immunsystem, Viren und Bakterien erfolgreich abwehren:

v  Grippeanfälligkeit: Manche Menschen fahren den ganzen Winter über im Berufsverkehr in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln und bekommen keine Grippe. Andere wiederum plagen sich die Hälfte der kalten Jahreszeit mit grippalen Infekten herum.

v  MRSA – bekommen hauptsächlich immungeschwächte Personen. Gesunde (Krankenhauspersonal etc.) tragen es zwar in sich, aber der Körper hält es in Schach.

v  analog: Herpes Viren

v  Gürtelrose – Ausbruch immer immunbedingt

v 

 

Das alles liegt nicht allein an der Genetik (wie Freunde dieser Ausrede, um nicht selbst aktiv zu werden, vielleicht gerne ins Feld führen würden). Es liegt am Gesamtstatus der körperlichen Verfassung. Und für die kann man mit seiner Ernährung und Lebensführung EINIGES tun!